was hilft Rasen mähen das welke Laub auf den Kompost bringen die Rose vom Unkraut befreien schauen, ob die Radieschen schon gekeimt sind mit den Füßen fest auftreten gegen die Sonne blinzeln den Schweiß von der Stirn wischen durchs Haar fahren langsam kehrt das Vertrauen ins Leben zurück
der Apfelgarten ich weite mein Herz in das Blau des Himmels und ergreife das Band der Sehnsucht ich schwing mich hinauf in die himmlischen Gärten ins Reich der Schönheit dort wandle ich im Apfelgarten und sammle die Früchte in meinem Korb komm her und lass uns die Äpfel genießen ihre Kerne spucken wir aus und bedecken sie mit Erde wenn der Keimling sprießt hegen und pflegen wir ihn und mit dem gewachsenen Baum hat die Schönheit auch in dieser Welt eine Heimat
Vorfreude Gleich werde ich mich in mein Stübchen begeben hinten, unter dem Dach. Ich werde weiterarbeiten an der Tonskulptur. Zuerst werde ich die kleine Vorlage studieren, dann das feuchte Tuch abheben und vergleichen. Ich werde mit den Fingern den Ton formen, den Erhebungen nachspüren und Linien ziehen. Mein Geist wird aufhören zu wandern und vollständig eintauchen ins Spüren und Tun. Ab und zu werde ich meinen Kopf zum Fenster wenden. Ich werde hinauffliegen in die Weite des Himmels und verweilen beim Grün der Bäume. Dann werde ich zur Skulptur zurückkehren und ich werde meine Freude bis in die Fingerspitzen fließen lassen.
Freude
einer meiner Lieblingstexte
inspiriert von den Spatzen vor meinem Fenster
Freude steigt als Vogel in den Himmel ich folge ihm und wundersamerweise wird dabei auch mein Wesen zur Freude eigentlich ward ich es immer schon gewesen nur in dem Moment wo mein Herz dem Aufsteigen folgt erkennt sie sich die Freude
der Richter Text
der Richter einsam bin ich als Fremder wandle ich inmitten von Menschen Gedanken und Wissen sind mir Trost und Heimat geworden herabkommend schau ich auf die Menschen mit prüfendem Blick die Robe bedeckt mein Inneres welches nie geschaut und nie geliebt so ist meine Profession das Richtersein geworden und urteilen meine Haltung die Wahrheit weiß ich doch was ist die Liebe?
Weihnachten Text
Weihnachten in meinem geöffneten grünen Herzen in der Blüte inmitten meiner Brust liegt ein Säugling still und ruhig in meinem Herzen ist die Göttliche geboren und ich bin ihr eine Heimstatt
Lebenslust
Lebenslust eingepackt und verschnürt in den Schrank gestellt und abgeschlossen den Schlüssel versteckt und das Versteck vergessen manchmal am Schrank vorbeigehend steigt mir ein prickelnder Duft in die Nase und Poltern und Kichern aus seinem Inneren machen mich neugierig morgen hole ich mir ein Kissen und mache es mir in der Ecke neben dem Schrank gemütlich ich werde ein Lied singen herzerweichend durchdringend bald hat sie genug von der Enge und knabbert am Band und rüttelt an der Tür ich werde das Schloss aufbrechen und wir werden uns wieder sehen bald
fünf Leben
am liebsten lebte ich fünf Leben eines fliegend in Freiheit eines zerfließend in Glück eines verbunden in Freundschaft eines hüpfend in Unbedacht eines suchend in Neugier gleichzeitig natürlich und tatsächlich so ist es wirklich
Stille
Stille ein riesiger Raum geborgen in einem Körnchen wenn du die Welt erforschst und ins Innerste ihrer Substanz vordringst liegt sie da betrachte sie und die eigentliche Forschung beginnt
Wunschzeit
Wunschzeit Wenn der Wind innehält und sich im Gezwitscher der Vögel eine Pause auftut öffnet sich die Tür zur Wunschzeit. Geh hindurch. Leg dich in das bunte Blätterbett und öffne deine Augen und dein Herz ins dämmrige Blau. Nimm die Wünsche ganz zart in deine Hände und die Boten werden erscheinen. Gib ihnen deine Geschenke und sei bereit. Wenn der Wind und die Vögel wieder erwachen, sind sie schon geschehen, die Wunder.