Schönheit

Schönheit – jamil

für mich keine ästhetische Kategorie, sondern eine göttliche Qualität

 Schönheit
  
 wie sehnte sie sich danach 
 endlich geboren zu werden 
 und 
 als die Welt erschaffen wurde
 schlüpfte sie einfach 
 hinein
 aus der Ewigkeit ins Jetzt 
 in die Substanz der Materie 
 nun
 schlummert sie in jedem Stein
 in jedem Spross und Samen
 schau 
 hinaus in die Welt und
 hinein in die Herzen
 was
 braucht es mehr als
 dieses leuchtende Lächeln  

Zeit des Vertrauens

 in meiner Hand
 prall und rund
 rotgolden 
 süß duftend 
 liegt der Apfel
  
 ich scharre 
 Laub hinweg
 grabe ein Loch in 
 die feuchtwarme Erde
 und lege die Frucht hinein
  
 nichts zu tun
 nichts zu denken 
  
 die Zeit des Vertrauens 
 hat begonnen  
 Ein Mensch, 
  
 der sich sehnt 
 gehalten und 
 genährt zu werden. 
  
 Er braucht 
 Halt und Nahrung.
  
 Aber unabhängig davon,
 ob er dieses bekommt.
  
 Das Eigentliche ist, 
  
 mit dieser Sehnsucht 
 bejaht zu sein.
  
 So ist die Leere des Mangels
 Teil der unermesslichen Fülle. 
 
 zwischen 
 tiefer Verlassenheit und 
 großer Verbundenheit spannt sich 
 ein Faden 
  
 er zieht sich 
 durch meinen Körper 
 von linker zu rechter Hand 
  
 ich zupfe daran und setze ihn
 in Schwingung
  
 schau wie das Herz sich weitet und
 der Raum entsteht
 luftig und leer
 erfüllt von Tönen und Farben
  
 sei mein Gast 
 in diesem heiligen Raum 
 lass dich bewegen und 
 sei gesegnet  
                                          
     
   

verloren

 verloren
 mutter seelen allein
  
 ich treibe 
 im trostlosen nichts
 die weite
 bodenlos
  
 ich rufe
 ohne widerhall
 verliert sich
 der ton
  
 ich schaue
 ins fahle grau
                    
 keine erinnerung
 keine hoffnung
  
 nur die sehnsucht 
 die 
 zur welt  wird 

Königin Text

 Wer bist du meine Königin? 
  
 Wenn ich deinen Palast betrete, 
 entschwinden die Mauern.
 Die Nebel lichten sich. 
 Der Glanz des Lichtes tritt hervor 
 und Stille tönt vom Grunde auf. 
  
 Hier thronst und herrschst du
 ohne Worte, ohne Taten, 
 jetzt und doch schon immer. 
  
 Wer bist du meine Königin?
  
 Ich bin du.
 Bleib und sei. 

ins Leben

mein Morgenritual: früh aufstehen, ans Fenster setzen, in den Himmel schauen, Tee trinken, lesen, nach- und herumsinnen

 
 ins Leben
  
  
 langsam lichten 
 die Nebel sich
 und bald
 wird die Welt
 aufsteigen
 aus dem Nichts
  
 es ist Stille
  
 Farben und Geräusche
 ruhen
 an einem
 unbekannten Ort
  
 das Leben
 kennt sich
 noch nicht
  
 in diesem 
 samtigen Zwielicht
 verweile ich
 schon etwas
 aber noch nichts
  
 Wind und Sonne
 vertreiben den Dunst
  
 unaufhaltsam 
 werde ich gezogen
 und
 stolpere hinein
 ins Leben 

jeden morgen

 
 jeden Morgen
 auftauchend 
 aus dem körperlosen Land 
 setze ich mich wieder zusammen 
 zögerlich 
 mühsam
  
 noch bin ich nicht überzeugt 
 ein körperliches Wesen 
 sein zu müssen
  
 es knackt und knirscht 
 der Arm passt nicht zur Schulter 
 die Knie tragen nicht
  
 erst der Blick in den Garten
 und die Tasse Tee 
 lassen mich wieder 
 die Sehnsucht spüren 
 zu ihnen zu gehören 
  
 Da bin ich.
   

St. Columba Bay, Iona

Iona, eine Insel der inneren Hebriden, „hinter“ Mull gelegen, zu Schottland gehörig. Wenn ich in Schottland ankomme, habe ich das Gefühl nach Hause zu kommen. Besonders auf den Hebriden, am nordwestlichen Ende von Europa, spüre ich die wunderbare Natur in allen ihren kraftvollen Elementen und meine Seele mag sich dort mit einem tiefen Seufzer niederlassen.

 St. Columba Bay, Iona
  
  
  
 da sein 
 am Rande der Welt
  
 hier sein 
 bei mir
  
 das Meer 
 tost in der Stille
  
 die Farben
 lösen sich auf 
 im Blau der Ferne 

Iona

Iona
ein Ort
  
  
durch ihn hindurch 
und mit ihm 
blickst du 
direkt in dein Herz 
  
und wo du auch bist
bist du zuhause