Ein Mensch,
der sich sehnt
gehalten und
genährt zu werden.
Er braucht
Halt und Nahrung.
Aber unabhängig davon,
ob er dieses bekommt.
Das Eigentliche ist,
mit dieser Sehnsucht
bejaht zu sein.
So ist die Leere des Mangels
Teil der unermesslichen Fülle.
zwischen
tiefer Verlassenheit und
großer Verbundenheit spannt sich
ein Faden
er zieht sich
durch meinen Körper
von linker zu rechter Hand
ich zupfe daran und setze ihn
in Schwingung
schau wie das Herz sich weitet und
der Raum entsteht
luftig und leer
erfüllt von Tönen und Farben
sei mein Gast
in diesem heiligen Raum
lass dich bewegen und
sei gesegnet
Zur kindlichen Verlassenheit gehört, damit es wieder in einem Ganzen aufgeht, die kindliche Geborgenheit, die Zuwendung, die Zugehörigkeit.
Das habe ich gesucht, als ich die Skulptur geformt habe. Und mit der fertigen Figur hatte ich es auch in mir gefunden. Innen wie Außen. Eine wunderbare Erfahrung, die mich immer wieder zum Gestalten drängt.
Diese Figur ist noch nicht gebrannt und ich hoffe, dass sie die 900 Grad übersteht.
verloren
mutter seelen allein
ich treibe
im trostlosen nichts
die weite
bodenlos
ich rufe
ohne widerhall
verliert sich
der ton
ich schaue
ins fahle grau
keine erinnerung
keine hoffnung
nur die sehnsucht
die
zur welt wird
Meine Absicht war es, ein Gefühl der kindlichen Verlassenheit darzustellen. Eine zutiefst menschliche, archetypische Erfahrung. Kinder, die diese Skulptur sehen, sagen tatsächlich : Ach, Hänsel und Gretel.
Wer bist du meine Königin?
Wenn ich deinen Palast betrete,
entschwinden die Mauern.
Die Nebel lichten sich.
Der Glanz des Lichtes tritt hervor
und Stille tönt vom Grunde auf.
Hier thronst und herrschst du
ohne Worte, ohne Taten,
jetzt und doch schon immer.
Wer bist du meine Königin?
Ich bin du.
Bleib und sei.
Eigentlich wollte ich nur zwei Figuren formen, die im Langsitz sitzen und deren Beine sich berühren. Das ist daraus geworden. Bei mir zuhause sitzen sie sich gegenüber. Der Mann möchte Kontakt, die Frau ist etwas zurückhaltend.
So nehme ich sie wahr. Doch wenn andere sie betrachten, sehen sie vielleicht noch andere Aspekte. Wie auch immer.
Durch die Veröffentlichung werden die Skulpturen frei. Sie sind sie selber, aber je nach Betrachter auch eine andere.
mein Morgenritual: früh aufstehen, ans Fenster setzen, in den Himmel schauen, Tee trinken, lesen, nach- und herumsinnen
ins Leben
langsam lichten
die Nebel sich
und bald
wird die Welt
aufsteigen
aus dem Nichts
es ist Stille
Farben und Geräusche
ruhen
an einem
unbekannten Ort
das Leben
kennt sich
noch nicht
in diesem
samtigen Zwielicht
verweile ich
schon etwas
aber noch nichts
Wind und Sonne
vertreiben den Dunst
unaufhaltsam
werde ich gezogen
und
stolpere hinein
ins Leben
jeden Morgen
auftauchend
aus dem körperlosen Land
setze ich mich wieder zusammen
zögerlich
mühsam
noch bin ich nicht überzeugt
ein körperliches Wesen
sein zu müssen
es knackt und knirscht
der Arm passt nicht zur Schulter
die Knie tragen nicht
erst der Blick in den Garten
und die Tasse Tee
lassen mich wieder
die Sehnsucht spüren
zu ihnen zu gehören
Da bin ich.